Interdisziplinärer Austausch: Weinbau trifft Landschaftsarchitektur
Studierende der Hochschule Geisenheim entwickelten gemeinsam Ideen für eine klimafeste und biodivers gestaltete Weinbaulandschaft.
Wie lassen sich Weinbaulandschaften so gestalten, dass sie ökologisch vielfältiger, klimafester und wirtschaftlich nachhaltig bewirtschaftet werden können? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung an der Hochschule Geisenheim. Unter der Leitung von Prof. Dr. Marianne Darbi, Prof. Dr. Ilona Leyer und Prof. Dr. Manfred Stoll tauschten sich Studierende der Landschaftsarchitektur und des Weinbaus über realistische Ansätze für die Landschaftsplanung der Zukunft aus.
Austausch auf Augenhöhe
Nach einer Einführung von Prof. Dr. Ilona Leyer, stellten die Studierenden der Landschaftsarchitektur ihre regionalen Planungsgebiete vor, teils mit Fokus auf gering-strukturierte Weinbergflächen. Im offenen Austausch diskutierten die Studierenden anhand dieser Beispiele die Umsetzung von Maßnahmen zur multifunktionalen Gestaltung und die Möglichkeiten der Entwicklung von struktureller Vielfalt. Hierbei stellten Sie sich eine Vielzahl von Fragen, wie zum Beispiel:
- Welche Ziele sind realistisch und welche Maßnahmen lassen sich in der Praxis und Bewirtschaftung tatsächlich umsetzen?
- Welche Rollen spielen Faktoren wie Fördermöglichkeiten oder touristische Nutzung?
- Welche Gefahr geht von Erosionen aus? Und, welche Möglichkeiten bieten Maßnahmen wie Querterrassierung, Wasserrückhalt, Begrünung und die Umwidmung von Flächen.
Gemeinsame Perspektiven
Um eine gemeinsame Perspektive zu entwickeln, wurde über die Pflege und langfristige Sicherung von Biodiversitätsflächen, die Zusammenarbeit von Winzerinnen und Winzern mit Kommunen sowie die Rolle des Tourismus als möglicher Anreiz für den Erhalt multifunktionaler Strukturen gesprochen. Auch die Wirtschaftlichkeit rückte dabei in den Blick. Ein Konsens war, dass gute Planung nicht nur Natur und Landschaft fördern, sondern auch betriebliche Vorteile schaffen kann.
Fazit der Studierenden
Am Ende zogen die Studierenden aus beiden Studiengängen ein positives Resümee: „Ich glaube, dieser Austausch hat uns allen den Blick etwas geweitet“, fasste ein Weinbau-Student die gemeinsame Arbeit zusammen. Die Studierenden schätzten insbesondere die gemeinsam gewonnenen neuen Perspektiven, durch den Fokus der Landschaftsarchitektur auf Biodiversität und Gestaltung und durch den Blick des Weinbaus auf Praxis, Wirtschaftlichkeit und Pflege.
In der Zusammenarbeit wurde deutlich, wie wichtig interdisziplinäre Ansätze für die Zukunft der Kulturlandschaften und des Weinbaus sind – und wie gewinnbringend es ist, Studierende verschiedener Fachrichtungen miteinander in Austausch und Maßnahmenplanung zu bringen.
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