Pilze zur Kontrolle von Rebschädlingen
Kann der biologische Pflanzenschutz im Weinbau durch Pilze verbessert werden? Das GRAPHYTI-Projekt untersucht, ob ein entomopathogener Pilz Weinreben vor Schädlingen wie Wurzelfeuerwanzen und Traubenmotten schützen kann und damit eine Alternative zu Agrochemikalien sein kann.

Das GRAPHYTI-Projekt untersucht das Potenzial von entomopathogenen Pilzen, insbesondere Metarhizium robertsii, für den biologischen Pflanzenschutz im Weinbau. Ziel ist es, die Pilzstämme so zu charakterisieren, dass sie sich als Endophyten im Wurzelsystem der Reben ansiedeln können, ohne das Pflanzenwachstum zu beeinträchtigen. Gleichzeitig soll die Wirkung dieser Pilze auf Schädlinge, insbesondere Wurzelfeuerwanzen und Traubenmotten, untersucht werden. Diese Pilze könnten eine nachhaltige Alternative zu Agrochemikalien darstellen, da sie selektiv wirken, keine Resistenzentwicklung in Schädlingen verursachen und nach der Anwendung im Boden verbleiben. Allerdings beeinflussen abiotische Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Sonnenlicht die Wirksamkeit und Persistenz der Pilze, sodass ein besseres Verständnis der Ökologie dieser Organismen erforderlich ist, um ihre optimale Nutzung zu gewährleisten.
Das Projekt basiert auf einer Sammlung von Metarhizium robertsii-Stämmen aus vier unterschiedlichen Weinbaugebieten (Deutschland, Südfrankreich, Süd-Australien und West-Argentinien), die unter verschiedenen klimatischen Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) untersucht werden. Die Pilzstämme werden molekular identifiziert, charakterisiert und auf ihre pathogenetische Wirkung gegen Schädlinge getestet. Das Ziel des Projekts ist es, Pilzstämme zu entwickeln, die auf lokale klimatische Bedingungen und den Klimawandel angepasst sind und eine nachhaltige Möglichkeit bieten, Weinreben vor Schädlingen zu schützen.