Erfolgreicher BUGA-Dialog zum Thema Biodiversität
BUGA-Dialog „Vielfalt bewahren, Zukunft sichern: Fokus Biodiversität“
Beim BUGA-Dialog im historischen Hilchenhaus in Lorch wurde am 6. Mai intensiv über den Erhalt der Biodiversität im Oberen Mittelrheintal diskutiert. Organisiert von der BUGA gGmbH in Zusammenarbeit mit dem Wissenstransferprojekt GeisTreich der Hochschule Geisenheim bot die Veranstaltung eine wertvolle Plattform für den Dialog und den Austausch von Wissen und Erfahrungen.
Mit über 70 Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die sich aktiv für mehr Biodiversität einsetzen möchten, war die Veranstaltung vollständig ausgebucht. Die rege Beteiligung zeigt deutlich das große Interesse und die Dringlichkeit dieses Themas. Sandra Linz von der BUGA gGmbH und Prof. Dr. Ilona Leyer, Professorin für Biodiversität und Ökosystemfunktionen an der Hochschule Geisenheim, zeigten sich erfreut über die große Resonanz und sehen darin ein ermutigendes Zeichen für zukünftige Initiativen zur Förderung der Biodiversität in der Region.
Ziel des BUGA-Dialogs war es, konkrete Maßnahmen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Biodiversität zu entwickeln, wobei der thematische Bogen von privaten Gärten über öffentliche Grünflächen bis zur freien Landschaft des Mittelrheintals gespannt wurde.
Ilona Leyer machte mit einer Einführung in das Thema deutlich, welche zentrale Rolle die Natur für das Wohlergehen der Menschen spielt und welche Faktoren zum dramatischen Verlust an Biodiversität führen. Sie betonte, dass ein Verständnis der entscheidenden ökologischen Prozesse es ermöglicht, geeignete Maßnahmen zu entwickeln, die die Biodiversität und ihre Leistungen wie Hochwasserschutz, Wasserrückhalt in der Landschaft und die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit unterstützen. Diese Maßnahmen müssen jedoch praxistauglich und wirtschaftlich tragfähig sein. Ebenso wichtig seien Partnerschaften mit Praxisakteuren, Verbänden und Kommunen, um die erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten.
Danach stellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Geisenheim Best-practice-Beispiele der Biodiversitätsförderung vor. Dr. Karsten Mody vom Institut für angewandte Ökologie/Naturgarten e.V. zeigte, dass die ca. 17 Millionen Gärten und 30 Millionen Balkone in Deutschland ein enormes Potenzial bieten und gab Tipps zur Anlage vielfältiger Strukturen und zur Pflanzenartenauswahl für den Insektenschutz.
Wieviel attraktiver das öffentliche Grün durch ökologisch gestaltete Teilflächen und Entsiegelungen werden kann, machte Prof. Dr. Rieke Hansen, Professorin für Freiraumplanung und ökologische Stadtentwicklung, mit vielen Projekt-Beispielen deutlich. Der Vortrag von Dr. Vera Wersebeckmann hatte die freie Landschaft des Mittelrheintales im Blick und stellte die Querterrassierung im Steillagenweinbau als ein Lösungsansatz zur partiellen Offenhaltung der Landschaft vor. Damit seien viele Vorteile wie eine erleichterte Bewirtschaftung, gesündere Reben, Erosionsschutz, Wasserrückhalt und Biodiversitätsförderung verbunden.
Nach der Kaffeepause vertieften sich die Teilnehmenden in kleineren Gruppen in die Themen Privatgärten, öffentliche Grünflächen und Kulturlandschaft. Die engagierten Diskussionen führten zu wertvollen Einsichten, die abschließend im Plenum präsentiert und diskutiert wurden. Aus dem Publikum wurde die Relevanz solcher Vernetzungsveranstaltungen hervorgehoben sowie die Erwartung geäußert, dass die BUGA 2029 im Mittelrheintal eine bedeutende Rolle als Motor für die regionale Entwicklung übernehmen könnte.
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