Durch VitiForst Mikroklima, Biodiversität und Bodenqualität verbessern
Können Bäume den Weinbau widerstandsfähiger gegen Klimawandel machen? Die erste wissenschaftliche Vitiforst-Anlage in Deutschland erforscht, wie Bäume im Weinberg das Mikroklima, die Biodiversität und die Bodenqualität beeinflussen – und ob sie helfen können, Wetterextreme besser zu bewältigen.
Auch im Weinbau nehmen Wetterextreme wie Trockenheit und Starkregen aufgrund des Klimawandels zu. Sie stellen die Winzer bereits jetzt vor viele Herausforderungen. Wie kann der Weinbau dem begegnen? Die Kombination von Reben mit Bäumen und Sträuchern hat Effekte auf das ganze System Weinberg. Doch wie sehen diese Wechselwirkungen aus? Was bedeuten die Bäume für die Biodiversität im Weinberg? Welchen Einfluss haben sie auf das Mikroklima und den Boden? Mit der VitiForst-Fläche als neuer Forschungsplattform wollen wir diese Fragen beantworten.
Die erste wissenschaftliche VitiForst-Anlage in Deutschland entsteht seit 2023 an der Hochschule Geisenheim. Das Prinzip des VitiForsts – eine Variante des Agroforst (Agrar- + Forstwirtschaft), bei der die Kombination aus Vitis (Kulturrebe) und Bäumen (Esskastanie und Quitte) im Vordergrund steht – soll gleich mehrere Effekte erzielen: vor allen Dingen die Monokultur Weinberg aufbrechen, Kohlenstoff im Boden speichern und die Effekte von Trockenperioden abmildern.
Angelegt wurde die Fläche im Frühjahr 2024 als Langzeitversuch. Geplant ist eine ökologische Bewirtschaftung der Fläche, die mit einer Piwi-Rebsorte, dem Souvignier Gris, bestockt ist. Wie die Bäume sich auf die nebenstehenden Rebzeilen auswirken soll durch Erfassung von physiologischen Faktoren der Rebe und der Qualität der Trauben sowie durch Bodenparameter erforscht werden. Zusätzlich sollen Effekte der Bäume auf die Umwelt betrachtet werden. Gefördert wird der Aufbau der VitiForst-Anlage im Rahmen des GeisTreich-Projektes.