Wirtschaftlichkeit von Viti-PV-Systemen
Kann Agri-Photovoltaik den Weinbau wirtschaftlicher und nachhaltiger machen? Viti-PV kombiniert Traubenanbau mit Solarstromerzeugung – aber lohnt sich das wirklich? Eine umfassende Wirtschaftlichkeitsanalyse inklusive Umweltkosten soll diese Frage beantworten.

Agri-Photovoltaik (Agri-PV) kombiniert landwirtschaftliche Produktion mit der Erzeugung erneuerbarer Energie auf derselben Fläche. Auch im Weinbau stößt diese Technologie auf wachsendes Interesse. Viti-PV-Anlagen könnten nicht nur die Flächenproduktivität steigern, indem sie Strom für den Eigenverbrauch oder die Netzeinspeisung erzeugen, sondern auch die Reben vor extremen Wetterereignissen wie Starkregen, Hagel oder Sonnenbrand schützen.
Bisher fehlen jedoch belastbare Erkenntnisse zur Wirtschaftlichkeit solcher Systeme. Daher wird im Rahmen dieses Projekts eine umfassende Wirtschaftlichkeitsanalyse auf Basis der Viti-PV-Anlage der Hochschule Geisenheim durchgeführt. Dabei werden nicht nur klassische Kostenfaktoren wie Investition, Wartung und Ertrag betrachtet, sondern auch die Umweltkosten mit einbezogen – ein Ansatz, der als True Cost Accounting bekannt ist.
Hierzu wird eine Ökobilanzstudie durchgeführt, die die ökologischen Auswirkungen der Agri-PV erfasst und monetarisiert. Diese ganzheitliche Kostenbewertung ermöglicht es, Viti-PV-Anlagen sowohl ökonomisch als auch ökologisch zu optimieren und mögliche Zielkonflikte zwischen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu identifizieren.
Die gewonnenen Erkenntnisse schließen eine wichtige Wissenslücke für die erfolgreiche Implementierung von Agri-PV im Weinbau. Sie sollen nicht nur zur Entwicklung von Optimierungsstrategien beitragen, sondern auch Winzerinnen und Winzern sowie weiteren Stakeholdern als wertvolle Entscheidungsgrundlage dienen.